Wie trägt das Projekt zur Verbesserung der Lebensqualität der Zielgruppen bei?
Die Teilnahme am kulturellen Leben stellt für uns Menschen einen wesentlichen Bestandteil und eine wichtige Bereicherung in unserem Leben dar. So ist Kultur im biografischen Gedächtnis der Menschen – auch derer mit Demenz - gut erhalten und mit positiven Assoziationen besetzt. Hier steigt unser Konzept ein, erreicht die Menschen bei Ihren Gefühlen.
Auch in Studien konnte Prof. Dr. Dr. Andreas Kruse verbesserte psychobiologische und neurobiologische Prozesse beobachten, die mit einer kognitiven und emotionalen Aktivierung einhergingen, wie es zum Beispiel beim intensiven Hören eines Musikstücks, beim Lesen eines Textes oder Betrachten eines Bildes der Fall sein kann.
Seit 2006 bedient RosenResli Menschen im Raum Stuttgart, die mit der Diagnose Demenz leben, mit Kultur. Wir haben alle mitgenommen und alles mitgemacht, was uns die Gelehrten der Wissenschaft und die PraktikerInnen der „Pflege“ beigebracht und zugelassen haben. Wir bedienten das ganze Spektrum: Musik, Klassik, Oper, Gottesdienst, wir waren die ersten in deutschen Museum. Alles konzipiert für die dementengerechte „Sondervorstellung“, also wohlbehütet in überschaubaren Gruppen, oft auch mit über 100 Gästen, was von den PraktikerInnen durchaus nicht immer wohlwollend kommentiert wurde. Doch nach und nach änderte sich die Meinung im Land. Viele der Kritiker machen jetzt auch in „Kultur“, auch draußen in den Kulturtempeln in „Sondervorstellungen“, aber lieber noch im kleinen, beschützenden Saal des Pflegeheimes. Damit machen wir jetzt Schluss. Ja, wir waren schon immer draußen in der Gesellschaft unterwegs, möglichst ohne aufzufallen. Auffallen werden wir auch in Zukunft nicht. Unsere Gäste sind Besucher wie du und ich, also bekommen sie auch dasselbe Angebot wie du und ich.